Die Romagna ist nicht nur feine und sonnige Strände und Meer, sondern wenn man sich von der Küste ins Landesinnere begibt, kann man die zahlreichen Schätze entdecken, die dieses Land zu bieten hat.
Das Landesinnere der Romagna entwickelt sich vor allem in der Gegend von Valmarecchia, das nach dem gleichnamigen Fluss benannt ist. Es ist ein Gebiet, das reich an geschichtlichen und archäologischen Stätten ist, mit Funden aus der römischen Zeit. Die Traditionen, die von Generation zu Generation weitergegeben werden, leben in den kleinen historischen Dörfern und in den historischen Reenactments der zahlreichen Dorffeste weiter.
Circa 18 km von Rimini entfernt befindet sich Verucchio, ein sehr antiker Ort, wie viele historische Fundstücke beweisen, die im Archäologischen Museum aufbewahrt sind, und die die Anwesenheit der Bevölkerung von Villanova, der Etrusker und bis zum römischen Zeitalter bezeugen. Die Rocca Malatestiana oder Rocca del Sasso ist eine der größten und am besten erhaltenen Burgen der Herrschaft der Malatesta, die in diesem Gebiet von Ende 1200 bis 1500 herrschten. Unter den architektonischen Schönheiten dieses kleinen Ortes sind sicherlich die religiösen Bauten eine Nennung wert: Das Romanische Pfarrhaus von Sant’Antonio, eines der ältesten Bauten von Verucchio, das Kloster des Heiligen Franziskus mit der imposanten Zypresse, die der Tradition nach vom Heiligen Franziskus selbst gepflanzt wurde, und die Stiftskirche von San Martino aus dem Jahr 1863. In der Gemeinde von Verucchio befindet sich auch ein geschützter Bereich von 14 Hektar, die Oasi Ca’Brigada, die dem WWF gestiftet wurde und wo man unzählige Tier- und Pflanzenarten bewundern kann.
Im Zentrum der Valmarecchia befindet sich Novafeltri. Es wurde circa im 16. Jahrhundert von den Grafen Segni di Bologna auserwählt, hier einen imposanten Sitz zu errichten, in dem sich heute das Rathaus befindet. Schon am Anfang war es ein wichtiges landwirtschaftliches und kommerzielles Zentrum für das gesamte Gebiet. Auf dem Hauptplatz befindet sich die Kirche der Santa Marina von 1300 mit einer Fassade aus dem 15. Jahrhundert. Gemeinsam mit den umliegenden Ortsteilen, vor allem Talamello, werden hier zahlreiche Dorffeste veranstaltet, bei denen man die typischen Produkte des Gebiets kennenlernen kann.
Pennabilli ist die südlichste Gemeinde der Emilia Romagna und ist Teil des Naturparks del Sasso Simone e Simoncello. Sein Ursprung ist auf die Zeit der Etrusker zurückzuführen, wie zahlreiche archäologische Funde beweisen. Im Jahr 1004 beschließt der Herr Malatesta seine Burg auf der Roccione zu errichten, eine Anhöhe auf dem sich der Ort befindet und das ist die Entstehung der berühmten Herrschaft, die anschließend über die gesamte Romagna herrschen wird. Zwischen Mai und Juni findet hier das jährliche Fest Artisti in Piazza, ein internationales Straßenkünstlerfest statt, während im Juli die Nationale Verkaufsausstellung für Antiquitäten stattfindet.
Sant’Agata Feltria ist die weiträumigste Gemeinde der Valmarecchia und hier befindet sich im Kloster von San Girolamo das Museum der Bauernkunst. Der Ort Sant‘ Agata ist sehr charakteristisch und reich an wertvollen religiösen Architekturen, das Kapuzinerkloster, die Kirche und das Kloster der Klarissen, die Wallfahrtskirche der Madonna del Soccorso, alle aus dem 15. Jahrhundert. Das Wahrzeichen der Stadt ist die Rocca Fregoso, dessen erster Kern aus dem 12. Jahrhundert stammt. Jeden Sonntag im Oktober findet im Ort die Nationale Ausstellung des Weißen Trüffels statt.
Santarcangelo liegt auf der Via Emilia, circa 15 km von Rimini entfernt. Am Ortseingang befindet sich der große Bogen, der die Piazza Ganganelli überragt und der zu Ehren von Lorenzo Ganganello, Einwohner von Santarcangelo und 1769 zu Papst Clemente XIV erwählt, errichtet wurde. Im Ort sind zahlreiche Bauten und Kirchen von hohem künstlerischen Wert anzutreffen, wie die Stiftskirche, das Romanische Pfarrhaus von San Michele oder die Rocca Malatestiana von 1300. Auf der Höhe des Giove-Hügels, im östlichen Teil des Orts, befinden sich die geheimnisvollen Grotten von Santarcangelo. Auf einer Fläche von circa 6 km sind sie teilweise auf das Mittelalter zurückzuführen, als sie als Lager und Keller dienten, aber anderen Studien nach, bestehen sie seit der römischen und byzantinischen Zeit und wurden als Kultstätte genutzt. Santarcangelo ist ein sehr lebhaftes Städtchen, in dem viele künstlerische und kulturelle Veranstaltungen stattfinden, wie das Internationale Theaterfestival am Platz und Dorffeste wie die Fiera di San Michele, Patron der Stadt, die den antiken Traditionen der Stadt gewidmet ist.
Richtung Landesinnere erreicht man 10 km von Santarcangelo entfernt Poggio Berni. In der römischen Zeit diente es als Militärfeldlager, im Mittelalter wurde es zum Lehensgut der Malatesta, die hier ihr mittelalterliches Schloss errichten ließen von dem nur noch einige Reste bewahrt sind. Das wichtigste historische Gebäude der Stadt ist der Palazzo Marcosanti von Ende des 12. Jahrhunderts, der Castello dei Matrimoni (Schloss der Hochzeiten) genannt wird. Die vornehmsten und einflussreichsten Familien der Zeit wie die Doria, die Gonzaga und die Medici feierten hier ihre Hochzeiten.
Wenige Kilometer von der Grenze zu den Marken entfernt, auf den grünen Hügeln der Valconca, befindet sich Saludecio. Man erreicht den antiken Ort über die Porta Marina, die in Richtung Meer blickt und die auf Wunsch von Sigismondo Pandolfo Malatesta errichtet wurde. Die Pfarrkirche von San Biagio im Inneren des suggestiven Städtchens ist eine kleine Kathedrale, die reich an Kunstschätzen ist. Der imposante mittelalterliche Stadtturm auf dessen Fassade das Wahrzeichen der Stadt gemauert ist, dominiert den Ort.
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